Das Leben (zumindest im Fernsehen) scheint sich heute einzig und allein um das bescheuerte TV-Duell zu drehen. Vermutlich wird einigen Fernsehverantworlichen ganz feucht im Höschen, wenn sie an die anstehenden 90 Minuten denken.
Ich glaube, ich geh heut abend nach Oggersheim auf die Kerwe, da haben sie hoffentlich keine Fernseher aufgebaut.
Am Samstag: Wahlkampf in der Stadt
Gegensätzlicher hätten die Wahlkampfauftritte und damit verbunden die geäußerten Standpunkte am Samstag nicht sein können:
Oskar Lafontaine vor etwa 200-300 Zuschauern für die WASG auf dem Europaplatz und ...
... die NPD auf dem Berliner Platz (mit für mich unverständlichem Transparenttext), abgeschirmt durch unzählige Polizisten von ein paar Gegendemonstranten.

Gestern abend hielt Bundeskanzler Gerhard Schröder eine etwa dreißigminütige Wahlkampfrede auf dem Theaterplatz. Von den angeschnitten Themen (Leistungen der SPD in den letzten Jahren, Inkomptenz der CDU/CSU und FDP, Warnung vor der bösen Linkspartei) war nichts wirklich Neues dabei.
Entsprechend müde war auch die Reaktion des Publikums, das sich nur eingeschränkt zum Klatschen hinreißen ließ (nach Angaben der SPD waren ca. 5.000 Personen gekommen).
Ergänzt wurde die Rede durch eine weitere Rede von Kurt Beck und ein kleines Musikprogramm (das, am Rande gesagt, absolut zum Einschlafen war).
Aufgelockert wurde die Rede von Schröder lediglich durch eine Aktion der JU, die blaue und orangfarbene (sind das CDU-typische Farben?) Luftballons mit dem Schriftzug "JU" steigen ließ.

Am Rande der Veranstaltung gab es einige Proteste gegen Schröder, die sich in Buhrufen und Pfiffen ausdrückten.
Petra Karl (Ex(?)-Veranstalterin von Montags-Demos), die aus einem Fenster eines benachbarten Hauses mit Hilfe eines Megafons die ersten Minuten der Rede durch lautstarke "Lügner, Lügner!"-Rufe störte, konnte etwas Aufmerksamkeit auf sich ziehen und selbst Schröder zu einer Bemerkung bewegen ("Schreit nur, die Lautsprecheranlage ist lauter!")

Aber ansonsten verlief der Abend ruhig und was die Inhalte der Schröderschen Rede betritt, wie schon gesagt, ohne wirklich neue Inhalte.